Abhörstation auf dem Teufelsberg

Fast 30 Jahre lang spionierten vor allem die Amerikaner von der Station auf dem Teufelsberg aus. Gesteuert wurde das Projekt von der National Security Agency (NSA), Amerikas größtem Geheimdienst. Ziel war es dabei, den Funkverkehr des Warschauer Paktes, der DDR-Behörden und der Roten Armee abzuhören.

Fun Fact Rund 1000 Amerikaner und 500 Briten saßen täglich an den Abhörgeräten – und das rund um die Uhr. Allerdings misstrauten sie einander offenbar so sehr, dass sie parallel zueinander die gleichen Informationen abhörten, doppelte Arbeit also. Zeitzeugen zufolge spionierten sie sich sogar gegenseitig aus. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Ergebnisse des Projektes bis heute noch unter strenger Geheimhaltung stehen. Erst ab 2022 sollen die dazugehörigen Archive der Alliierten zugänglich sein.

Mit dem Ende des Kalten Krieges und dem Fall der Berliner Mauer wurde der Standpunkt schließlich aufgegeben. Anschließend dienten die Radaranlagen noch bis 1999 zur zivilen Luftüberwachung des Flugverkehrs.

Erst seit 2010 ist das Gelände wieder einem geregelten Besucherstrom zugänglich. Dies setzte auch den Startschuss für die Graffiti-Galerie, die mit einer Fläche von 48.000 m², verteilt auf fünf Etagen die größte ihrer Art in ganz Europa ist.