Glaskathedrale Amberg

Der Bauhausarchitekt Prof. Walter Gropius war zwar kein Amberger, für die Stadt aber schuf er mit der Glaskathedrale ein bedeutendes Industriedenkmal. Die Kathedrale ist eine architektonische Meisterleistung. Als letztes Werk des weltweit tätigen Architekten und Bauhaus-Gründers ist sie ein herausragendes Beispiel für dessen Gestaltungsgrundsatz „Form Follows Function“.  Seinen Namen Glaskathedrale bekam das Gebäude wegen des Werkstoffs, der dort verarbeitet wird. Die Dachflächen und das Mittelschiff sind aus Beton und Glas und erheben sich aus der Rasenfläche bis zum Giebel der Glaskathedrale. 

Ursprünglich wurde diese als Firmengebäude der Firma Rosenthal gebaut. Im Mittelpunkt des Baues stand eine rasche und störungsfreie Wärmeabfuhr, um den Gläsbläsern die schweißtreibende Arbeit etwas zu erleichtern. Beton und Glas sind die beiden sichtbaren Baustoffe. Er schuf hier ein herausragendes Beispiel an modernem Funktionalismus. Für das Umfeld der Produktionsstätte entwarf Gropius auch einen Wohngebäudekomplex mit fünf Häusern – gebaut wurden hier jedoch nur zwei. Heute befindet sich das Firmengebäude im Besitz der Firma Riedel Glas. 

Walter Gropius zeigte in Amberg nochmals wofür die Bauhaus-Architektur steht. Er verstarb am 05. Juli 1969 im Alter von 86 Jahren. Die Amberger „Glaskathedrale“ wird heute als eines der bedeutendsten Industriebauwerke der 1960er Jahre geführt und steht unter Denkmalschutz.

Bis heute wird in der 1970 fertiggestellten Halle Glas hergestellt.
Eine moderierte Multimedia-Show im Ausstellungsraum informiert über die Geschichte des Bauwerks von der Erbauungszeit bis heute.
Um den Produktionsablauf nicht zu stören, ist ein Besuch der Glaskathedrale nur mit Voranmeldung im Rahmen einer Führung zu besichtigen.

Glaskathedrale Amberg
Bauzeit 1968 – 1970
Architekten: Walter Gropius und Alex Cvijanovic
Bauherr: Rosenthal AG Selb